Montag, 27. November 2017

Robinson Crusoe Insel


Liebe Drachenfreunde,

es gibt zahllose Geschichten, in denen sich Menschen wie Sophie und Melissa in einer völlig unbekannten Welt wiederfinden und dort irgendwie zurechtkommen müssen. Heute liegen diese Welten oft auf anderen Planeten oder in Paralleluniversen und doch ist die Faszination solcher Geschichten über das Überleben im Unbekannten schon viel älter. Sie reicht zurück in eine Zeit als unser eigener Planet noch viele unentdeckte Orte bereithielt, die es zu finden und in denen es sich zu bewähren galt. Ein solcher Ort ist die Robinson Crusoe Insel.





Das Eiland gehört zu einer Inselgruppe im Pazifik, die nach ihrem Entdecker, dem spanischen Kapitän Juan Fernandez, benannt ist. Als er 1574 eher zufällig anlandete, erkannte er sofort die Vorteile der Inselgruppe für die spanische Flotte. Hier konnte man auf dem Weg von Peru nach Valparaíso in Chile wunderbar seine Wasservorräte auffüllen, nur zu essen gab es kaum etwas. 100 Jahre hielten die Spanier das Wissen um diese Inselgruppe geheim. Sie versuchten auch immer mal wieder eine Besiedelung des Eilandes, scheiterten aber kläglich. Niemand wollte hier wohnen. Nur die mitgebrachten Ziegen verwilderten und vermehrten sich prächtig.



Doch was hat das Ganze mit Robinson Crusoe zu tun? Ganz einfach: Hier wurde der echte Robinson ausgesetzt – bzw. hat sich aussetzen lassen. Daniel Defoe hat seinen weltberühmten Helden nämlich nicht gänzlich erfunden, sondern konnte sich auf die seltsamen Abenteuer des Steuermannes Alexander Selkirk stützen. Der schottische Seemann Selkirk war offenbar ein recht streitbarer Geist. Das Schiff auf dem er diente, ankerte 1704 vor der Insel, die damals noch Isla Mas a Tierra (also einfach: die Insel näher am Festland) hieß, um Wasser und Proviant aufzunehmen. Der junge Kapitän William Dampier wollte vor allem schnell weitersegeln, Selkirk weigerte sich allerdings, wieder an Bord zu gehen, wenn nicht zuvor einige Reparaturen durchgeführt würden. Der erfahrene Seemann hatte nämlich entdeckt, dass das Schiff von Holzwürmern in bedenklichem Maße zerfressen war. Der Kapitän gab sich jedoch beratungsresistent und ließ Selkirk tatsächlich auf der Insel zurück.



Vier Jahre und vier Monate musste sich der streitbare Schotte auf dem windigen Eiland allein durchschlagen, das übrigens entgegen der filmischen Darstellung weder Sandstrand noch Palmen besitzt. Dabei kamen ihm die von den Spaniern zurückgelassenen Ziegen als Nahrungsquelle übrigens sehr recht. Schließlich wurde er 1709 von einem britischen Schiff gerettet und seine Geschichte ging um die Welt.



Nachdem ich nun ein gutes Stück von der Insel erwandert habe, finde ich die Leistung Selkirks umso bemerkenswerter. Hier fallen einem Schiffsbrüchigen keine Kokosnüsse in den Schoß. Sicher hat er seine Entscheidung, auf der Insel zu bleiben, mehrfach bereut. Trotzdem hat er letztendlich die richtige Entscheidung getroffen, denn das Schiff ging mitsamt Kapitän Dampier, sowie Mann und Maus unter. Selkirk war der einzige Überlebende. 



Liebe Grüße von der Insel und immer die Nase im Wind.

Eure Ruth Omphalius

"Stille Post" in der Geschichte


Liebe Drachenfreunde,

ich wurde kürzlich gefragt, warum es in den Drachenlanden gleich mehrere Herrscherinnen gibt. Das sei doch viel zu modern gedacht. In der Frage schwang natürlich die Annahme mit, dass Frauen erst in der Moderne Leitungsfunktionen ausübten und in Gesellschaften, wie ich sie beschreibe, eigentlich eher mittelalterliche Regeln gelten sollten und ergo mehr Herrscher auftauchen müssten. Glücklicherweise bin ich da als Fantasy- Autorin nicht so gebunden wie jemand, der historische Romane schreibt.

Trotzdem denke ich gerade während meiner Weltreise sehr viel darüber nach, wieviel wir eigentlich über frühere Kulturen und vor allem über das Verhältnis von Männern und Frauen wissen können.  

Dazu ein kurzes Erlebnis in dem chilenischen Hafenstädtchen Valparaíso, das übrigens ganz entzückend ist. Die wohlinformierte Touristenführerin zeigte uns stolz ein Wandbild, auf dem die Frauen der Indigenen geehrt werden.






Sie berichtete ausführlich, dass zum Beispiel bei den Mapuche die Frauen eine äußerst wichtige Rolle spielten. Während die Männer vor allem Krieger waren, standen die Frauen den Dörfern vor. Sie waren Heilerinnen und Weise. Auf ihr Betreiben führten die Mapuche Krieg gegen die Spanier und waren die einzigen Indigenen, die den Eroberern die Stirn bieten konnten.

Soweit die Erläuterungen in Englisch. Die Übersetzung des deutschen Guides lautete so: Die Frauen spielten eine wichtige Rolle bei den Mapuche. Während die Männer Krieger waren, machten sie den Haushalt.

Wenn schon eine einfache Alltagsübersetzung (und ich unterstelle keinen bösen Willen) so schiefgehen kann, dann kann man sich gut ausmalen, wieviel an Wissen über Frauen verloren gegangen ist. Denn eines ist auf jeden Fall klar: An der schriftlichen Überlieferung von Geschichte haben sich viel zu wenig Frauen beteiligt.



Viele Grüße und immer die Nase im Wind.

Eure Ruth Omphalius

Freitag, 24. November 2017

Der Osorno


Liebe Drachenfreunde,

ist er nicht traumhaft?



























Der Osorno–Vulkan ist ein unglaublicher Ort. Völlig entrückt wirkt der schneebedeckte Riese – einfach nicht vor dieser Welt.



Wir sind im Vincente Perez Rosales National Park, wo man jederzeit damit rechnet, etwas Ungewöhnlichem zu begegnen – wenn schon nicht einem Drachen, dann mindestens einem Puma.

 

Oben auf dem Vulkan nehmen die Wolkenschleier, die von unten ganz zart und harmlos aussahen, leider die Sicht auf die ausgedehnten Lavafelder.





Gerade höre ich einen Hiker sagen: Hier sieht es ja aus wie auf dem Mars. Aber das stimmt natürlich nicht: Hier sieht es genau aus wie in den Drachenlanden. 



Viele Grüße und immer die Nase im Wind.

Eure Ruth Omphalius

Montag, 20. November 2017

Mein neues Buch erscheint


Liebe Drachenfreunde,

am 27.11. ist es also soweit: Der dritte Band meiner Dragon Child – Reihe erscheint. Ich hoffe, Ihr seid schon gespannt, wie es mit Sophie und Melissa weitergeht.    

Diesmal gibt es zusätzlich etwas ganz Besonderes: Ich freue mich wirklich sehr, dass der brasilianische Künstler Anderson Farah es möglich machen konnte, eine Karte der Drachenlande zu zeichnen. Sie zeigt nicht nur einfach, wo was in dieser wunderbaren anderen Welt zu finden ist, sondern ist auch noch wunderschön illustriert. Ich hoffe, Ihr seid schon gespannt, wie es mit Sophie und Melissa weitergeht.  

Wenn Euch die Reihe gefällt, könnt ihr übrigens beim Lovelybook-Leserpreis unter der Rubrik ebook only für den ersten Band voten.


Auch weiterhin viel Spaß beim Lesen und immer die Nase im Wind.

Eure Ruth Omphalius

Der Letzte eines Volkes


Liebe Drachenfreunde,

heute möchte ich über etwas schreiben, das mich bewegt, seit ich in Südamerika bin. Viele Menschen kennen natürlich die Geschichte der nordamerikanischen Ureinwohner, aber nur wenige interessieren sich für die indigenen Völker Südamerikas. In Brasilien gibt es noch einige dieser ursprünglich lebenden Völker, angeblich sogar solche, die nie Kontakt zur Zivilisation hatten.

In Uruguay sah die Sache schon anders aus. Ich war ziemlich geschockt von der knappen Bemerkung eines Gesprächspartners, der zu dem Thema Ureinwohner einfach bemerkte: „Wir haben keine Probleme mit Indianern, die sind alle ausgestorben“. Wenn man ein bisschen tiefer in die Geschichte eindringt, ist nicht ganz klar, was im Detail mit den indigenen Völkern dort passiert ist. Einige Indigene sind angeblich nach Brasilien geflohen, andere sind nachweislich von den europäischen Eroberern getötet worden und schließlich haben aus Europa eingeschleppte Krankheiten wie Masern viele Menschen getötet. Ein paar Quellen verweisen auch darauf, dass Indigene als Sklaven nach Peru verschleppt wurden, um dort in Bergwerken zu arbeiten. Heute erinnert in Montevideo dieses Monument an die verschwundenen Völker.




In Argentinien und Chile sind ebenfalls einige der ursprünglichen Völker ausgerottet worden und andere stehen am Rande des Aussterbens.



Dabei finde ich besonders bemerkenswert, dass es in Patagonien sowohl auf der argentinischen als auch auf der chilenischen Seite jeweils ein Volk geben soll, das nur noch durch eine einzige Person repräsentiert wird. Genau dieses Thema hat mich ja bei Dragon Child auch immer wieder beschäftigt. Wie ist es, der letzte seines Volkes zu sein?

Unrat ist (zumindest nach seiner Kenntnis) der letzte Formwandler der Drachenlande. Wie kann man eine Persönlichkeit ausbilden, wenn es keine Vorbilder und Traditionen gibt, die einem bei der Orientierung helfen? Woran soll man sich orientieren?

Auch im neuen Band Die Allianz spielt das Thema wieder eine große Rolle, denn Sophie und Melissa entdecken die letzten Überlebenden der Rûk. Ich hoffe, dass ich hier noch mehr in Erfahrung bringen kann, bevor mich meine Reise weiterführt.



Liebe Grüße und die Nase im Wind

Ruth Omphalius





Freitag, 17. November 2017

Feuerland


Liebe Drachenfreunde,

Feuerland – das klingt doch schon mal ganz stark nach Drachen. Und tatsächlich könnte ich mir gut vorstellen, dass ein Drache hier am südlichen Ende der Welt gut leben könnte. Weite Landschaft, wenig Menschen und genug zu fressen.






Rund um Kap Hoorn ist die Welt ohnehin so magisch und voller Wunder, dass ein Drache auch nicht weiter auffallen würde.










Vielleicht würde man ein Gedicht über ihn schreiben, wie das über den Albatros von der chilenischen Schriftstellerin Sara Vial, das auf einer Tafel am Kap Horn der Seeleute gedenkt, die hier ihr Leben gelassen haben:



Ich bin der Albatros, der am Ende der Welt wartet.

Ich bin die vergessene Seele der toten Seefahrer,

die über die Weltmeere kamen, das Kap Horn zu umschiffen.

Aber sie starben nicht in den tosenden Wellen.

Sie fliegen heute auf meinen Schwingen der Ewigkeit entgegen –

Mit dem letzten Aufbrausen der antarktischen Winde.










Und wem die Worte allein noch keine Gänsehaut bereiten, dem empfehle ich, einfach mal hierher zu kommen. Der beständige Wind hier schafft das bestimmt…


Liebe Grüße und immer die Nase im Wind

Eure Ruth Omphalius

Montag, 13. November 2017

Fast ein Drache


Liebe Drachenfreunde,

immer noch in Patagonien gelang es mir, mitten in der Pampa (im einzig wahren Sinne des Wortes!) zwar keinen Drachen, aber eine andere große Echse zu fotografieren: einen Argentinosaurus.



Es ist zwar schon ein paar Millionen Jahre her, seit dieser größte aller Dinosaurier Argentinien unsicher gemacht hat, aber ganz ehrlich: Wenn hier so plötzlich einer am Straßenrand steht, zuckt man schon kurz zusammen. 


Liebe Grüße und immer die Nase im Wind

Eure Ruth Omphalius

Sonntag, 12. November 2017

Im Pinguinland


Liebe Drachenfreunde,

heute geht es ausnahmsweise mal gar nicht um Drachen. Wir haben Patagonien erreicht und damit Pinguinland.
Am Punta Tombo befindet sich die weltweit größte Kolonie von Magellan-Pinguinen.



Die kleinen Kerlchen dösen vor allem in Höhlen,…







… legen ein bis zwei Eier…




… und vertreiben jeden Feind mit schrecklichem Gebrüll.






Hm, wenn sie jetzt noch Feuer spucken könnten, müsste ich meinen ersten Satz vermutlich noch einmal überdenken…



Liebe Grüße und immer die Nase im Wind

Eure Ruth Omphalius



P.S.: Fast hätte ich es vergessen: Natürlich sind sie auch Meister der Tarnung….


Samstag, 11. November 2017

Der Drachenthron


Liebe Drachenfreunde,

eine Supernachricht in eigener Sache: Anderson Farah, von dem ich Euch ja schon berichtet habe, wird eine Karte für den aktuellen Band von Dragon Child zeichnen, damit man sich künftig besser in den Drachenlanden zurechtfindet. Ich freue mich schon wie verrückt. Hier ein erster Entwurf des Drachenthrons als kleiner Vorgeschmack.


Viele Grüße und immer die Nase im Wind
Eure Ruth Omphalius

Freitag, 10. November 2017

Die Stadt der günstigen Winde


Liebe Drachenfreunde,

Winde sind ja enorm wichtig für den Drachenflug. Sie bringen die flugfähigen Reptilien schneller voran oder bremsen sie aus. Gute Thermik hilft beim Aufsteigen, ungünstige Böen können selbst den stärksten Drachen zum Absturz bringen. Heute erkunde ich die Stadt der guten Winde. Das müsste doch ein Ort sein, an dem sich Drachen wohlfühlen.



Ganz genau: Buenos Aires heißt nicht etwa gute Luft, wie einem der ein oder andere Reiseanbieter weismachen will, sondern gute/günstige Winde. Für Segelschiffe ist Wind nämlich mindestens ebenso wichtig wie für Drachen. Pedro de Mendoza, der spanische Abenteurer, der die Stadt 1536 zuerst gründete, muss jedenfalls ziemlich erfreut gewesen sein, dass die günstigen Winde sein Schiff an diese schöne Stelle am Rio de la Plata gebracht haben. Jedenfalls benannte er die neue Siedlung nach der Gottesmutter Santa Maria Del Buen Ayre (Heilige Maria der günstigen Winde). Denn damals war Maria neben vielen anderen Aufgaben auch dafür zuständig, Wind zu schicken und für ein gutes Fortkommen der katholischen Segelschiffe zu sorgen. Eine zweite Gründung wurde dann 1580 nötig, weil die Queremi-Indianer, die vermutlich schon ahnten, dass diese Stadt für sie nichts Gutes bedeutete, die erste Stadt dem Erdboden gleichgemacht hatten. Bei der neuen Namensgebung fasste man sich dann kürzer und ließ Maria einfach weg.



Die Stadt der günstigen Winde hat in ihrer Geschichte schon manchen Sturm auszuhalten gehabt und Kriege, Krisen und Diktatur hinter sich gelassen. Für mich präsentiert sie sich vor allem in wunderbaren Farben,




aromatischen Gerüchen und der Tango geht in die Beine und ins Herz. An feurigen Wesen habe ich nur diesen kleinen Phönix entdeckt, der ein altes Feuerwehrauto schmückt – wie das wohl zu interpretieren ist…




Und natürlich kommt einer der bekanntesten Drachenkünstler aus Buenos Aires, Ciruelo Cabral. Sicher kennt Ihr Bücher oder Illustrationen von ihm.


Liebe Grüße und immer die Nase im Wind.

Eure Ruth Omphalius

Donnerstag, 9. November 2017

Am Silberfluss


Liebe Drachenfreunde,

meine Reise hat mich mittlerweile an den Rio de la Plata, den breitesten Fluss der Welt, geführt. Ich kann es gar nicht fassen, dass ich mich in Montevideo (Uruguay) befinde.






Die Stadt ist einfach fantastisch, aber deutlich kein Drachenland - und das obwohl die Portugiesen, Spanier und Engländer Uruguay natürlich stark geprägt haben. Drachenreiten entfällt also, dafür gibt es hier jedoch andere dampfende und fauchende Fortbewegungsmittel – die zwar nicht fliegen können, aber ansonsten ideal sind, um das Land schön langsam zu erkunden.





Ganz am Ende dieses Tages habe ich dann doch noch einen ganz bezaubernden Drachen entdeckt – der, das sieht man schon an den Barteln – ein Wasserbewohner sein muss.



Allerdings kann man sich bei dem gepflegten Kerlchen kaum vorstellen, dass er aus dem Silberfluss stammen soll. In der Sonne glitzert der Rio de la Plata zwar fast so schön wie der nahe Ozean, aber ansonsten würde man ein Bad vermutlich nur in Erwägung ziehen, wenn man dringend eine Fangobehandlung braucht.



Liebe Grüße und immer die Nase im Wind

Eure Ruth Omphalius

Lovelybooks


Liebe Drachenfreunde,

heute mal ein Post, in dem es nicht um meine aktuelle Reise geht. Der erste Band meiner Dragon Child – Reihe wurde beim Lovelybook-Leserpreis eingereicht. Jippie! Wenn Ihr das Buch gern gelesen habt, votet doch bitte mit unter


Ganz lieben Dank
Eure Ruth Omphalius

Dienstag, 7. November 2017

Monster im Meer Auflösung


Liebe Drachenfreunde,

habt Ihr erkannt, was da durchs Meer flitzte?

Für alle, die sich nichts unter dem Schlangenmuster auf der Wasseroberfläche vorstellen konnten, hier die Auflösung:




Ein kleiner Schwarm Fliegender Fische brachte das Auf und Ab der Wellen in Unordnung. Letztes Mal habe ich Euch nur die Muster gezeigt, die bereits untergetauchte Exemplare hinterließen. Und auf diesem Bild kann man einen der erstaunlichen Flieger auch mal in der Luft sehen.

Liebe Grüße und immer die Nase im Wind

Eure Ruth Omphalius

Montag, 6. November 2017

Malkurs in Sachen Drachen


Liebe Drachenfreunde,
mittlerweile hat es mich auf meiner Reise nach Brasilien verschlagen. Es ist wunderschön hier und natürlich habe ich die Wahrzeichen der Stadt besucht: den Christus, den Zuckerhut und die
Copacabana. 


Wer hier in Rio nach Drachen sucht, wird allerdings auch fündig. Man findet sie überall unter Brücken und an Wänden. Die reiche Graffiti-Kultur der  Stadt macht auch vor Georgs Drachenkampf nicht halt.




Ich wollte mich auch mal als Drachenmalerin versuchen und habe deshalb bei dem brasilianischen Künstler Anderson Farah einen Malkurs gemacht.




Er ist ein Meister des Fantastischen und erweckt mit dem Pinsel alle möglichen mythischen Wesen zum Leben. Momentan arbeiten wir gerade an Meerjungfrauen, aber vielleicht komme ich ja noch so weit, dass ich Drachen so gut wie er zeichnen kann.

Liebe Grüße und immer die Nase im Wind
Eure Ruth Omphalius

Sonntag, 5. November 2017

Seeschlange gesichtet?


Liebe Drachenfreunde,

auf dem Meer gibt es schon seltsame Dinge zu sehen. Kein Wunder, dass die meisten Ungeheuer, Riesenschlangen und sogar viele Drachen zu allen Zeiten in den Weiten der Ozeane vermutet wurden. Ich habe auch etwas fotografiert, das ganz seltsam aussieht. Was meint Ihr, ist der Urheber dieser Schlangenlinien mitten auf dem Atlantik? Die Auflösung schicke ich bald, viel Spaß beim Raten.






Ganz liebe Grüße und immer die Nase im Wind

Eure Ruth Omphalius

Freitag, 3. November 2017

Auf der Suche nach dem Drachenbaum


Liebe Drachenfreunde,

heute bin ich auf der Blumeninsel Madeira auf der Suche nach einer ganz besonderen Pflanze. Was hat die wohl mit Drachen zu tun? Ganz einfach: Es handelt sich um den berühmten Drachenbaum! Ein richtiger Baum ist dieses Gewächs zwar nicht, sondern ein Spargelverwandter. Aber da es rund 20 Meter hoch und mehrere Hundert Jahre alt werden kann, bleibe ich mal bei dem Begriff Baum. Wissenschaftlich heißt der Drachenbaum Dracaena, was so viel heißt wie „weiblicher Drache“. Wenn Ihr meine Bücher kennt, dann wisst Ihr, dass ich den Begriff Drachin bevorzuge (der Löwe hat schließlich auch seine Löwin….). Das Wort gibt es zwar nicht offiziell, aber das ist ja das Schöne an der Sprache. Man kann sie einfach auch ergänzen und erweitern! Wer diesem außergewöhnlichen Gewächs allerdings den Namen Dracaena gegeben hat, ist unbekannt. Es gibt im Wesentlichen zwei Theorien dazu. Manche Forscher führen die Benennung auf die Tatsache zurück, dass dort, wo am Drachenbaum ein Trieb abgeschlagen wird, ziemlich schnell mehrere neue wachsen – so, wie das angeblich bei den Köpfen einiger Drachen der Fall sein soll.




Die zweite – und aus meiner Sicht wahrscheinlichere – These besagt, dass der Baum nach seinem früheren Hauptprodukt benannt wurde, dem Drachenblut. Wird ein Drachenbaum verletzt, tritt ein farbloser Saft aus, der unter der Einwirkung des Luftsauerstoffs zu einem roten Harz wird. Dieses Harz war bei den Ureinwohnern Madeiras, den sogenannten Guanchen, sehr beliebt für medizinische Zwecke und zur Mumifizierung der Toten. Die Spanier, die die Insel im Mittelalter eroberten, erkannten ebenfalls den Wert des Drachenblutes. Man nutzte es auch in Europa, um Medikamente herzustellen, aber auch für die rote Farbe in vielen Gemälden. Tropische Harze waren im Mittelalter eine begehrte Handelsware. Der Weihrauchhandel (und -schmuggel) machte beispielsweise viele Händler reich. Aber auch das Drachenblut brachte sein Gewicht in Gold ein.  

 

Im 19. Jahrhundert nutzte man im großen Stil das rote Harz für Lacke und Polituren. Viele ältere Geigen verdanken ihre rötliche Färbung dem Drachenblut und auch als Zusatz zur Zahnpasta setzte man seine keimtötende Wirkung ein. Da die Ernte des Drachenblutes eine zeitaufwändige Technik erforderte, lohnte sich die Gewinnung nicht mehr, als natürliche Farben immer mehr durch synthetisch hergestellte ersetzt wurden. Heute gibt es kaum noch wild wachsende Drachenbäume auf Madeira. Es gab zwar Überlegungen, den Baum wieder anzusiedeln, aber viele Flächen wurden dann doch mit schnell wachsendem Eukalyptus bepflanzt, der für die Papierherstellung nach Europa exportiert wird.



Wir wanderten viele Kilometer an den Levadas entlang, dem traditionellen Wasserversorgungssystem der Insel, und bewunderten die üppige Landschaft und viele einheimische und auch eingeführte Pflanzen. Aber Drachenbäume fanden wir keine. Natürlich gibt es sie in Vorgärten oder im Botanischen Garten, aber da sind sie meist noch sehr klein. Längst steht Dracaea auf der Liste der bedrohten Arten. Ob dieses wunderschöne Gewächs irgendwann auch wieder wild wachsen wird – womöglich sogar wie früher als Wald?



Bitte schreibt mir, ob Ihr schon mal einen Drachenbaum in der Natur gesehen habt. Sie kommen in zwei Arten auch auf den Kanaren und in Teilen Nordafrikas vor. Ich freue mich auf Eure Antworten.

Hier übrigens eine Beobachtung, die gar nichts mit Drachen zu tun hat, die ich Euch aber nicht vorenthalten wollte. Manchmal klappt das mit Katze und Maus eben doch...




Alles Liebe und immer die Nase im Wind

Eure Ruth Omphalius

Mittwoch, 1. November 2017

Sao Jorge und der Drache


Liebe Drachenfreunde,

mittlerweile hat es mich nach Portugal verschlagen. Auch hier befinde ich mich in St. Georgsland. Die Drachen haben es in der westlichen Welt wirklich schwer. Überall will man ihnen an den Kragen. In Lissabon, der Hauptstadt Portugals, ist sogar eine ganze Burg nach Sao Jorge benannt.




Den Drachentöternamen erhielt die Burg, die von den Westgoten erbaut worden war, erst spät. Nach der der Eroberung Lissabons haben die Mauren die Anlage ausgebaut und schließlich fiel sie wieder zurück an die Portugiesen und Spanier. Erst dann kam der Heiligen Georg ins Spiel. Wer hätte auch besser gepasst als der streitbare Heilige, unter dessen Lanze sich nicht immer ein Drache windet, sondern gelegentlich auch der Teufel. Die Heiden wiederum waren in der christlichen Tradition ohnehin Verdammte – oder gelegentlich auch direkt der Teufel. Was könnte näherliegen, als den ritterlichen Kämpfer Georg als Vorbild zu wählen. Witzig ist, dass die Lissaboner trotz aller Heiligen die Drachen einfach nicht loswerden. Im Fußball stellen sich dem Lissaboner Traditionsverein ausgerechnet „Die Drachen“ aus Porto entgegen. Wenn das kein Zeichen ist.








Übrigens gibt es in der Umgebung von Lissabon auch noch Drachen zu bewundern, die nicht Georgs Lanze zum Opfer gefallen sind. In dem schönen Schloss Queluz nahe Lissabon findet sich beispielsweise findet sich dieser Drache, der den Stammbaum der portugiesischen Herrscherfamilie ziert.


Wenn Ihr mehr über Drachen in Portugal zu berichten habt, schreibt mir bitte.






Viele Grüße und immer die Nase im Wind

Eure Ruth Omphalius

Supermond

Liebe Drachenfreunde, ich hoffe, Ihr konntet alle gut den Supervollmond / Blutmond / Blaumond sehen. Über dem Indischen Ozean sah er so a...