Liebe
Drachenfreunde,
heute möchte ich
über etwas schreiben, das mich bewegt, seit ich in Südamerika bin. Viele
Menschen kennen natürlich die Geschichte der nordamerikanischen Ureinwohner,
aber nur wenige interessieren sich für die indigenen Völker Südamerikas. In
Brasilien gibt es noch einige dieser ursprünglich lebenden Völker, angeblich
sogar solche, die nie Kontakt zur Zivilisation hatten.
In Uruguay sah die
Sache schon anders aus. Ich war ziemlich geschockt von der knappen Bemerkung
eines Gesprächspartners, der zu dem Thema Ureinwohner einfach bemerkte: „Wir
haben keine Probleme mit Indianern, die sind alle ausgestorben“. Wenn man ein
bisschen tiefer in die Geschichte eindringt, ist nicht ganz klar, was im Detail
mit den indigenen Völkern dort passiert ist. Einige Indigene sind angeblich
nach Brasilien geflohen, andere sind nachweislich von den europäischen
Eroberern getötet worden und schließlich haben aus Europa eingeschleppte
Krankheiten wie Masern viele Menschen getötet. Ein paar Quellen verweisen auch
darauf, dass Indigene als Sklaven nach Peru verschleppt wurden, um dort in
Bergwerken zu arbeiten. Heute erinnert in Montevideo dieses Monument an die verschwundenen
Völker.
In Argentinien und
Chile sind ebenfalls einige der ursprünglichen Völker ausgerottet worden und andere
stehen am Rande des Aussterbens.
Dabei finde ich
besonders bemerkenswert, dass es in Patagonien sowohl auf der argentinischen
als auch auf der chilenischen Seite jeweils ein Volk geben soll, das nur noch
durch eine einzige Person repräsentiert wird. Genau dieses Thema hat mich ja
bei Dragon Child auch immer wieder beschäftigt. Wie ist es, der letzte seines
Volkes zu sein?
Unrat ist (zumindest nach seiner Kenntnis) der letzte Formwandler der
Drachenlande. Wie kann man eine Persönlichkeit ausbilden, wenn es keine Vorbilder
und Traditionen gibt, die einem bei der Orientierung helfen? Woran soll man
sich orientieren?
Auch im neuen Band Die Allianz spielt das Thema wieder eine
große Rolle, denn Sophie und Melissa entdecken die letzten Überlebenden der Rûk. Ich hoffe, dass ich hier noch mehr
in Erfahrung bringen kann, bevor mich meine Reise weiterführt.
Liebe Grüße und die
Nase im Wind
Ruth Omphalius
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