Freitag, 10. November 2017

Die Stadt der günstigen Winde


Liebe Drachenfreunde,

Winde sind ja enorm wichtig für den Drachenflug. Sie bringen die flugfähigen Reptilien schneller voran oder bremsen sie aus. Gute Thermik hilft beim Aufsteigen, ungünstige Böen können selbst den stärksten Drachen zum Absturz bringen. Heute erkunde ich die Stadt der guten Winde. Das müsste doch ein Ort sein, an dem sich Drachen wohlfühlen.



Ganz genau: Buenos Aires heißt nicht etwa gute Luft, wie einem der ein oder andere Reiseanbieter weismachen will, sondern gute/günstige Winde. Für Segelschiffe ist Wind nämlich mindestens ebenso wichtig wie für Drachen. Pedro de Mendoza, der spanische Abenteurer, der die Stadt 1536 zuerst gründete, muss jedenfalls ziemlich erfreut gewesen sein, dass die günstigen Winde sein Schiff an diese schöne Stelle am Rio de la Plata gebracht haben. Jedenfalls benannte er die neue Siedlung nach der Gottesmutter Santa Maria Del Buen Ayre (Heilige Maria der günstigen Winde). Denn damals war Maria neben vielen anderen Aufgaben auch dafür zuständig, Wind zu schicken und für ein gutes Fortkommen der katholischen Segelschiffe zu sorgen. Eine zweite Gründung wurde dann 1580 nötig, weil die Queremi-Indianer, die vermutlich schon ahnten, dass diese Stadt für sie nichts Gutes bedeutete, die erste Stadt dem Erdboden gleichgemacht hatten. Bei der neuen Namensgebung fasste man sich dann kürzer und ließ Maria einfach weg.



Die Stadt der günstigen Winde hat in ihrer Geschichte schon manchen Sturm auszuhalten gehabt und Kriege, Krisen und Diktatur hinter sich gelassen. Für mich präsentiert sie sich vor allem in wunderbaren Farben,




aromatischen Gerüchen und der Tango geht in die Beine und ins Herz. An feurigen Wesen habe ich nur diesen kleinen Phönix entdeckt, der ein altes Feuerwehrauto schmückt – wie das wohl zu interpretieren ist…




Und natürlich kommt einer der bekanntesten Drachenkünstler aus Buenos Aires, Ciruelo Cabral. Sicher kennt Ihr Bücher oder Illustrationen von ihm.


Liebe Grüße und immer die Nase im Wind.

Eure Ruth Omphalius

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