Liebe Drachenfreunde,
mittlerweile hat es mich nach Portugal verschlagen. Auch
hier befinde ich mich in St. Georgsland. Die Drachen haben es in der westlichen
Welt wirklich schwer. Überall will man ihnen an den Kragen. In Lissabon, der
Hauptstadt Portugals, ist sogar eine ganze Burg nach Sao Jorge benannt.
Den Drachentöternamen erhielt die Burg, die von den
Westgoten erbaut worden war, erst spät. Nach der der Eroberung Lissabons haben
die Mauren die Anlage ausgebaut und schließlich fiel sie wieder zurück an die Portugiesen
und Spanier. Erst dann kam der Heiligen Georg ins Spiel. Wer hätte auch besser
gepasst als der streitbare Heilige, unter dessen Lanze sich nicht immer ein
Drache windet, sondern gelegentlich auch der Teufel. Die Heiden wiederum waren
in der christlichen Tradition ohnehin Verdammte – oder gelegentlich auch direkt
der Teufel. Was könnte näherliegen, als den ritterlichen Kämpfer Georg als
Vorbild zu wählen. Witzig ist, dass die Lissaboner trotz aller Heiligen die Drachen
einfach nicht loswerden. Im Fußball stellen sich dem Lissaboner
Traditionsverein ausgerechnet „Die Drachen“ aus Porto entgegen. Wenn das kein
Zeichen ist.
Übrigens gibt es in der Umgebung von Lissabon auch noch Drachen zu bewundern, die nicht Georgs Lanze zum Opfer gefallen sind. In dem schönen Schloss Queluz nahe Lissabon findet sich beispielsweise findet sich dieser Drache, der den Stammbaum der portugiesischen Herrscherfamilie ziert.
Viele Grüße und immer die Nase im Wind
Eure Ruth Omphalius
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