Liebe
Drachenfreunde,
es kommt mir schon komisch vor, Euch Adventsgrüße von den Osterinseln zu senden. Also dann: Habt einen schönen ersten Advent...
Außerdem noch ein kleiner Nachtrag: Es gibt hier auf den Osterinseln nämlich noch etwas Interessantes (Grauschwinge lässt grüßen): Die Rapa Nui hörten nämlich irgendwann auf, Steinfiguren aufzustellen.
Stattdessen wandten sie sich einem neuen Kult zu: dem Vogelmann-Kult.
An die 200 Ritzzeichnungen
auf der Insel zeigen dieses Wesen, das halb Vogel/halb Mensch war. Ich dachte
natürlich sofort an die Kra Sh’ed.
Mündliche
Überlieferungen der Rapa Nui beschreiben, dass es in der Vergangenheit einmal
im Jahr einen Wettkampf zwischen den fähigsten jungen Männern gab. Sie alle
versuchten, für ein Jahr zum „Vogelmann“ zu werden und damit zum Repräsentanten
des Schöpfergottes Makemake.
Um diesen Titel und
seine Privilegien zu erlangen, mussten die jungen Rapa Nui sich tödlichen
Prüfungen unterziehen. Zunächst kletterten sie eine 300 Meter hohe Klippe
hinab, schwammen dann rund 1,5 Kilometer bis zur vorgelagerten Vogelinsel Motu
Nui (Haiattacken inklusive), um dort das erste Ei der Seeschwalbenkolonie zu
stehlen und es auf dem gleichen Weg zurück zu bringen (Natürlich zählte nur ein
unversehrtes Ei).
Worin genau die „Belohnung“
des Vogelmannes lag, scheint nicht ganz klar zu sein. War es politische Macht,
die die jungen Männer antrieb? Ruhm und Ehre? Glaubten sie, für ein weiteres
Jahr die Fruchtbarkeit der Insel und der Rapa Nui zu sichern? Was es auch war,
ihr Einsatz und ihre Entschlossenheit waren erstaunlich.
Liebe Grüße und
immer die Nase im Wind.
Eure Ruth Omphalius
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